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Begriffsklärung Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Phenomedia Aktie und dem damit verbundenen Finanzskandal. Für den darauffolgenden Prozess, siehe hier.
Was am Neuen Markt gemacht wurde, war völlig verrückt, vielleicht sogar krank.

Markus Scheer

Phenomedia_AG_–_Die_CD-ROM_zum_Börsengang

Phenomedia AG – Die CD-ROM zum Börsengang

Phenomedia Aktie

Vollständiger Verlauf der Wertentwicklung. Die rote Liste stellt den Wert von 1€ dar.

Die Phenomedia Aktie (PNM) (auch Moorhuhn Aktie genannt) war ein von November 1999 bis Dezember 2012 gehandeltes Wertpapier an der Frankfurter Börse. Sie trug die Wertpapierkennnummer (WKN) 541490 und war international unter der ISIN DE0005414908 zu finden. Die phenomedia AG ging zur Jahrhundertwende im Zuge des Moorhuhn Booms an die Börse. Das Konsortium bestand aus Delbrück & Co. Privatbankiers, Dresdner Bank AG, net.IPO AG, Westdeutsche Genossenschafts-Zentrale eG und der Gontard & Metallbank, die auch als Konsortialführer auftrat. Der Wert der Aktie lag zu Beginn am 22. November 1999 bei 29,30 Euro und erreichte am 21. Februar 2000 den Höchststand von 90,50 Euro. Durch den hohen Wert der Aktie konnte sich die phenomedia AG in einige namhafte (Software-)Unternehmen einkaufen. Diese wurden als Phenomedia-Gruppe bezeichnet. Auch das erste Spiel der Gothic-Reihe wurde durch den Wert der Aktie finanziert. Die Luxemburger NOBIS Bank (NOBIS Societe Des Banques Privees) empfahl die Phenomedia Aktie 2001 als eine günstige Einstiegschance für Anleger und sah die Anlagebeurteilung der Aktie als deutlich unterbewertet an. Der damalige Kursverlauf zeichne in keiner Weise die dynamische Entwicklung und Zukunftsperspektiven des Unternehmens auf. Im Jahr 2000 gab man eine Umsatzsteigerung von erstaunlichen 236 Prozent auf 31,9 Millionen Euro an. Der Wert der Aktie stieg um 6,5 Prozent. Augenscheinlich waren es die Merchandise-Einnahmen, die den Aktienkurs steigen ließen. Tatsächlich fingierten Vorstände der phenomedia AG in den Jahresabschlüssen 1999 bis 2001 sogenannte Scheinumsätze. Entgegen der an Anleger kommunizierten Angaben machte die Phenomedia eigentlich einen Verlust von 8,3 Millionen. Dem ersten Wirtschaftsprüfer, dem die Ungereimtheiten auffielen, wurde noch ein Vorstandsposten angeboten, den er auch annahm, den zweiten Prüfer wenig später konnte man damit aber nicht beeindrucken. Ohne Rücksicht auf den Kursverlauf verkauften viele Aktionäre ihre Firmenanteile in so hohen Maßen, dass der Kurs um 34,7 Prozent fiel. Mitarbeiter der Phenomedia hielten ebenfalls Anteile an ihrer Firma und hatten sich vertraglich dazu verpflichtet die eigenen Aktien nicht zu verkaufen. Offenbar taten dies jedoch einige noch bevor es zu spät war, wodurch es relativ schnell zu den ersten Vorwürfen des Insiderhandels kam. Nachdem diese Unregelmäßigkeiten im April 2002 bekannt wurden, wurde die Aktie kurzzeitig vom Markt genommen. Nach dem die Phenomedia die Eröffnung eines Insolvenzantrages beantragt hatte, wurde die Aktie wieder gehandelt und ihr Wert sank von immerhin noch knapp 13 Euro auf nur noch 95 Cent. Der Wert der Aktie erreichte innerhalb ihres restlichen Lebenszyklus an der Börse nie mehr einen Wert über einem Euro. Als die Aktie am 14. Dezember 2012 vom Markt genommen wurde hatte sie einen Wert von 0,015 Euro. In Folge des Finanzskandals wurde am 1. August 2002 das Insolvenzverfahren der phenomedia AG eröffnet. Das Kreativteam der Phenomedia arbeitete zu dieser Zeit aber wie gewohnt weiter und veröffentlichte sogar Spiele. So blieb die Phenomedia für mögliche Investoren weiter interessant. Dies sorgte kurzzeitig sogar für ein Plus von 74,3 Prozent, da die Phenomedia ihr Vertrauen bei vielen Privatanlegern zu wiederherstellen versuchte und offenbar erfolgreich war. Der Wert der Aktie lag jedoch nur bei 0,61 Euro, sodass die Gläubiger trotz schwarzer Zahlen leer ausgehen würden. Tochterfirmen und Unternehmen, an denen die Phenomedia Anteile besaß, lösten sich im Zuge der Insolvenz auf oder firmierten sich um. Die Moorhuhn-Lizenz sowie einige der ehemaligen Mitarbeiter der phenomedia AG wurden schließlich von der ak tronic Software & Services GmbH übernommen und zum 1. Juli 2004 in eine neugegründete Auffanggesellschaft, die phenomedia publishing GmbH, überführt. Dass man die hochverschuldete Firma tatsächlich retten konnte, ist durchaus beachtlich und war nur aufgrund der kreativen Arbeit des verbeibenden Teams möglich gewesen, die noch Jahre später finanzielle Probleme hinnehmen mussten. Am 2. November 2004 begann der Moorhuhn Prozess gegen sechs Mitarbeiter der Aktiengesellschaft. Die Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten Steuerhinterziehung, Bilanzmanipulation, Insiderhandel und Erpressung vor.

Trivia[]

  • Der Euro war bereits ab dem 1. Januar 1999 als Buchgeld eingeführt worden, sodass die Phenomedia Aktie von Beginn an bereits mit dem Euro gehandelt wurde, auch wenn die ersten Moorhuhn Veröffentlichungen noch mit DM bezahlt worden waren.

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